Dienstag, 28. Oktober 2008

Werbung: "Visuelais"

An dieser Stelle mal die Diplom-Animationsarbeit von Alejandro Baptista! Ach ja, ich war in gewisser Weise auch beteiligt! ;-)





und Teil 2:

Montag, 20. Oktober 2008

Neues Bild: Neo Valhol Sanctum



Ein weiteres Bild aus den Paradoxia-Illustrationen. Ein Einblick in die Eingeweide von Neo Valhol City.

Samstag, 11. Oktober 2008

Werbung: "G wie Gorilla"

Eine Lanze brechen (knacks) muss ich hier mal für die löbliche Homepage "G wie Gorilla". Hier gibt es Rezensionen zu eigentlich allen möglichen Kulturprodukten. Bücher, Comics, Filme, Videospiele. Dabei wird hier keine klassische Bewertung in Zahlen oder Punkten geliefert. Vor allem aber ist "G wie Gorilla" trotz des... merkwürdigen Namens der Seite erstaunlich "deep", was seine Texte angeht. Einige Essays beschäftigen sich z.B. auch mal tiefgehender mit teilweise von der Hochkultur verschmähten Filmen wie z.B. Hellboy oder 300.
Und sie haben ein eigenes Gorilla-Manifest! Wie toll ist das denn, bitteschön?

Mal öfter drauf surfen!

Sonntag, 28. September 2008

Werbung: Sleepy Skullow

Hier noch einmal der animierte Musik-Videoclip "Sleepy Skullow" von Alex Baptista
(Neuer Link)


Sonntag, 21. September 2008

Art-Tickle: Kernfragen der Menschheit - Heute: Was ist Kunst?

Ich war zwar nicht bei der diesjährigen Museumsnacht hier in Dortmund, trotzdem stellt sich bei der Konfrontation mit selbiger (z.B. in entsprechenden Magazinen oder eben dem Museum) immer wieder die große Frage: Was (zur Hölle) ist eigentlich Kunst?

Früher war man der Ansicht, Kunst ist etwas aus verschiedenen Bereichen, im klassischsten Sinne Malerei und Skulptur, das eine positive Wirkung auf den Betrachter hat, das gut aussieht, oder etwas gesellschaftlich Wichtiges vermittelt. Letzteres hat seine Tradition vor allem aus dem Kultischen. Statuen, die zu religiösen Zwecken verwandt wurden. Griechische Gottheiten und ähnliches eben. Hier wurde Schönheit nach Proportionen und Maßen genaustens definiert. Daselbe galt übrigens auch für die Architektur, daher die genormten Säulenformen an z.B. Tempeln. Um einen Schwank aus der Kunstgeschichte einzuschieben: Im Falle der Säulenformen wurden bestimmte menschliche Geschlechterprinzipien auf die Architektur übertragen, also war z.B. die dorische Säule eher kräftig in der Mitte, während die ionische Säule schlank und "obenrum" (der Kopf natürlich ;-) ) ganz doll mit Voluten und anderem Schweinskram geschmückt war. Zur Zeit der Renaissance hat man das ganz toll gefunden und eben wiederentdeckt. Dazwischen gab's noch das Mittelalter. Kurzum: Kunst? Nennen wir das lieber Kunsthandwerk. Schön ist, wenn es Gott ehrt. Wenn es Gott nicht genug ehrt --> Kopf ab (Überdramatisierung beabsichtigt). Verdammt, die Künstler hatten meistens noch nichtmal die Eier, eine eigene Signatur unter ihr Werk zu klatschen. Vielleicht, damit Jesus in Form von Super-Mega-Death-Christ sie nicht später Terminator-like heimsucht, weil er sich zu "unvorteilhaft" dargestellt findet...

Dann kam im 19 Jahrhundert mit den Romantikern auch die doofe Moderne, mit ihrer Kritik an akademischen Normen. Stilisierte Szenerien nach Historien oder x-mal akademisch durchgekauten mythologischen Hack&Slay Spielchen zwischen Monster und Mensch wurden verworfen. Die Gegenwart im modernen Alltag zu zeigen war hip. Yeah, Baby, Musik im Tuileriengarten und Manet ist Live dabei. Ach, und Nutten, davon gibt's in Paris jede Menge. Die Kritiker waren not amused. Ästhetiker wie Oscar Wilde waren der Ansicht, dass alle Kunst recht nutzlos sei. Schon gar nicht sei sie dazu da, irgendeinen pädagogischen Zweck zu erfüllen. L'art pour L'art wie der Franzose sagt. Nur schön sollte Kunst natürlich noch sein. Das Auge isst die Kunst ja mit.
Dann kam das, was die meisten Leute heute immer noch spaltet, die abstrakte, d.h. letztendlich völlig ungegenständliche Kunst. Das fing eigentlich schleichend an.
Ob es nun angenehme Farbklecksereien fürs Auge sind, vom bereits erwähnten Manet über Monet (nicht die selben Personen, ersterer hat gerne Nutt... Kurtisanen gemalt ;-) ) über die nervösen Pinselstriche eines Van-"appes-Ohr"-Gogh, bis zu den Mutanten-Tanten von "gehört-das-wirklich-so-dahin" Picasso und den völlig what-the-fuck-haften Kompositionen eines Kandinsky.
Und nicht zu vergessen das, was nach dem Krieg so abging. Abstrakter Expressionismus, Jackson Pollock rotzt die Farbe nur so auf die auf dem Boden liegende Leinwand (Action Painting). Andy Warhol zweckentfremdet Sachen, die eigentlich sehr nützlich sind (mmmmhhh... Tomatensuppe) und greift damit den Ausspruch Oscar Wildes im Grunde wieder auf. Ist etwas erstmal im Museum angelangt, hat es eigentlich keinen Nutzen, ausser angeschaut, erlebt, erfahren zu werden. Nach Oscar Wilde ist Kunst nur dazu da, das Leben etwas schöner zu machen. Ansonsten ist es nutzlos. Ja, aber der Herr hat bereits im Jahre 1900 seinen tödlichen Kampf gegen eine Pariser Hotelzimmertapete verloren. Er ahnte ja noch nichts von z.B. Minimal Art. Das heisst: Ein Stück Stahl ist ein Stück Stahl ist ein Stück Stahl...

Gerade in Bochum z.B. ist den meisten Anwohnern ein gewisses Stück Stahl von Richard Serra schon seit Ende der 70er ein Dorn im Auge. Streng genommen ist so ein Stück Kunst ja eigentlich als gescheitert anzusehen, wenn es nur dem Künstler gefällt. Hier kann natürlich (gerade bei moderner Kunst) der Vorwurf erhoben werden, die Gesellschaft und ihre Sehgewohnheiten seien durch die ganzen urbanen Reize schon dermaßen abgestumpft, dass die monumentale Wirkung von 4 aneinandergelehnten Scheiben Cor-Ten Stahl nicht ihre erhoffte Wirkung entfalten könne.

Ich bin also bei der Erkenntnis angekommen, dass gerade die moderne Kunst sich oft einen Dreck darum schert, dem Betrachter visuell ansprechend zu begegnen.
Ergo der "Das-kann-ich-auch" Effekt. Natürlich ist nicht alle zeitgenössische Kunst vollkommen ungegenständlich. Die Kunst hat seit den frühesten Anfängen der Moderne vor allem gezeigt, dass auf jede neue Bewegung eine Gegenbewegung folgt. Die (gegenständliche) Malerei ist ja ebenso wiedergekommen, wie politische Kunst. Ausserdem gibt es neue Anreize mit neuen Medien, die ins Spiel kommen - was wieder zur Frage führt, inwiefern Videospiele Kunst sein können. Hier ist es nämlich der Nutzen, zu unterhalten, der ja ein "Spiel" ausmacht, und gegen die Oscar-Wildesche Definition von "Kunst" wirkt.

Fazit: Im weitesten Sinne scheint mir Kunst ein ausformulierter Ausdruck des inneren Schaffensdranges zu sein. Eine dargestellte Philosphie. Ob nun in visueller, akustischer oder interaktiver Form. Etwas, das aus dem Künstler kommt und keinen besonderen Nutzen hat, außer, auf sich selbst zu verweisen. Etwas, worauf der Künstler hinweisen möchte, wie zum Beispiel (achtung, Klischee-Terminologie) "Sehgewohnheiten hinterfragen". Kunst will einfach zeigen. Kunst ohne Betrachter ist keine. Und wenn der Betrachter sie "scheiße" findet, ist die Kunst vielleicht wirklich ihrer Zeit voraus, oder verdient einfach ein "simpleres" Publikum, das noch nicht von so vielen Informationen verpestet ist, wie unsereins. Ich jedenfalls habe jetzt Kopfschmerzen.

Dienstag, 26. August 2008

Feine Neuigkeiten

...wenn auch schon ein paar Tage alt:

Videospiele sind nun offiziell Kultur!

Wieso weiß ich eigentlich noch von keinem Videospielmuseum hier in der Nähe? Alles muss man wohl selber machen...

Montag, 4. August 2008

Rezension (DVD): There will be Blood

There will be Blood – Ein Film, der den meisten wohl erst durch seine Rolle als Oscarfavorit schmackhaft gemacht wurde. Ein neuer Film des Ausnahmeregisseurs Paul Thomas Anderson wurde schon mehrere Jahre herbeigesehnt. Der Film, der dabei herausgekommen ist, spaltet allerdings die Massen. Schon die erste Viertelstunde scheint im positiven Sinne wie ein Relikt aus den 60/70er Jahren. Untermalt von einem hypnotischen Synthiesoundtrack beobachtet der Zuschauer einen Mann in einem selbstgegrabenen Schacht, auf der Suche nach Erdöl. Es wird kein Wort gesprochen, und die bedeutungsschwangere Atmosphäre ähnelt Stanley Kubricks Anfangssequenz aus 2001 – Odysee im Weltraum.

Die Geschichte an sich ist schnell erzählt. Man beobachtet den ehrgeizigen, selbsternannten „Ölmann“ Daniel Plainview, wie er sich zu Beginn des 20. Jh. langsam in diesem Geschäft hocharbeitet. Mit seinem Sohn H.W. präsentiert er sich als Familienmensch, um Investoren zu überzeugen. Eines Tages gibt ihm der Farmersohn Paul Sunday den Tipp, dass auf seinem Familiengrundstück große Ölvorräte vorhanden sind. Dort angekommen, erweist sich der Fund wahrhaft als schwarze Goldgrube. Doch Pauls Zwillingsbruder Eli ist Daniel von Anfang an als Dorn im Auge. Eli ist ein geradezu fanatischer Prediger der eigenen Kirche, der seinen Teil des Geldes fordert. Daniel Plainview ist der Erfolg wichtiger als eine zwischenmenschliche Beziehung. Umso mehr irritiert es ihn, als ein Schicksalsschlag seinen Sohn taub werden lässt und plötzlich sein vermeintlicher Halbbruder vor der Tür steht. Am Ende dieses Werdegangs, soviel ist sicher, wird noch Blut fließen.

There will be Blood ist im wahrsten Sinne eine One-Man Show. Daniel Day Lewis erhielt für seine Performance letztendlich den Oscar. Er ist das Zentrum des Films. Allerdings wird er sehr objektiv betrachtet, seine Gedankengänge verschließen sich dem Zuschauer meistens. Er weiß zu fesseln, obwohl er gerade keine wirkliche Identifikationsfigur ist.
Es gibt allerdings in Eli Sunday, gespielt von Paul Dano einen ziemlich unterschätzten Gegenpart zu Daniel. Eli ist zunächst ein schleimiger Prediger, aber auch ein gerissener Gegner, der genau weiß, wie er Daniel Plainview demütigen kann. Er bleibt dabei konstant zwielichtig.
Das Bizarre an „There will be Blood“ ist, dass man so eine Mischung bisher noch kaum gesehen hat. Der Film verspricht einerseits, eine epochale Abrechnung mit dem amerikanischen Traum zu werden, ist dabei aber teilweise sehr minimalistisch angelegt. Natürlich ist es eine Auseinandersetzung mit dem Charakter eines kapitalistischen, egoistischen Mannes über fast 3 Jahrzehnte hinweg. Doch der Aufbau der Geschichte ist sehr langwierig und der Film ist das Gegenteil eines modernen Hollywoodblockbusters. Es gibt viele, ausufernde Aufnahmen der kalifornischen Ödnis, dazu ein untypischer, provozierender, teilweise aggressiv hämmernder Soundtrack und eher wenig Verständnis für einen klassischen Plot. So manch einer wird die teils qualvoll ausführliche Wiedergabe der Ölgewinnung uninteressant finden. Schon der Titel des Films wird den blutgierigen Zuschauer auf eine irreführende Fährte locken. Erst die letzte Viertelstunde leitet das Ende ein und bietet eine inzwischen berühmt berüchtigte, groteske Schlussszene.

Man muss sich „There will be Blood“ wohl mehrmals ansehen, um ihn richtig einschätzen zu können. Dafür gibt es ihn ja nun auf DVD und Blu-Ray. Extras sind hier kaum vorhanden. Anstelle eines herkömmlichen Making ofs gibt es, ganz im Geiste des Hauptfilms, lediglich eine Art Collage von Szenenbildern und historischen Recherchefotos. Alles in allem ist „There will be Blood“ kein Film für zwischendurch, sondern eine komplexe Filmerfahrung, die sich erst mit der Zeit entfaltet.