Dienstag, 20. Mai 2008

Rezension: "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels"

Lange, lange Zeit war es still um ihn, doch nun knallt wieder die Peitsche, und es gibt keinen Zweifel, dass ER zurück ist, Indiana Jones. Es ist inzwischen 19 Jahre seit dem letzten Film her, und weil auch Hauptdarsteller Harrison Ford natürlich in die Jahre gekommen ist, entschied sich Regisseur Stephen Spielberg, den raubeinigen Archäologen in Echtzeit altern zu lassen.

Das soll heißen, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels spielt im Jahre 1957. Das ist die Zeit von Rock n Roll und Schöner Wohnen Idylle, aber auch des Kalten Krieges und der Kommunismus Paranoia. Das müssen Indiana Jones und sein Kollege Mac am eigenen Leibe erfahren. Russische Militärs unter Führung der dominanten Irina Spalko zwingen sie, ein geheimes Projekt aus einer riesigen Lagerhalle in Nevada zu entwenden. Turbulent wie zu Indy’s besten Zeiten überschlagen sich die Ereignisse, und bald findet sich der Archäologe auf einem Testgelände für Atombomben wieder, deren Explosion er nur knapp entkommt. Zuhause wird er jedoch von seinem alten Posten am College entlassen, da man ihn mit den Kommunisten im Bunde fürchtet. Doch Indy’s Frust währt nicht lange, da taucht auch schon der junge Rocker Mutt auf und überredet ihn, am Amazonas auf die Suche nach einem gemeinsamen alten Freund namens Oxley und einem sagenhaften Schatz zu gehen. Dieses Mal ist das Objekt der Begierde ein mysteriöser Kristallschädel der Mayas. Wenn dieser an den richtigen Ort gebracht wird, soll er die Macht über eine legendäre Stadt aus Gold geben. Doch auch Indy’s russische Gegenspieler sind ihnen schon auf der Spur. So führt die Jagd ins Herz des Dschungels, vorbei an aggressiven Eingeborenen, Killerameisen, Wasserfällen hin zu einem wirklich irrwitzigen Showdown.

Wie schon in den früheren Filmen gibt es hier all das zu sehen, was Fans von einem echten Indiana Jones erwarten. Gefahrvolle Gruften in exotischen Gegenden, coole Sprüche, die meist auf das Konto des Hauptdarstellers gehen, und natürlich jede Menge Action, Verfolgungsjagden und fiese, wenn auch sehr flach geratene Bösewichte. Und weil dieser Film auf Wunsch der vielen Fans entstand, wimmelt es nur so vor kleinen Anspielungen und der ein oder anderen Hommage an früher. Besonders der Humor kommt nicht zu kurz. Der Film lebt ganz klar von Harrison Ford, der zwar in die Jahre gekommen ist, aber dennoch eine mehr als gute Figur macht. (Höchstens die Hose scheint ein wenig zu schlabbern). Vor allem wird kein Klischee ausgelassen, um den Zeitraum der 50er Jahre zu unterstreichen. Ob es nun Howdy Doody, Atomtests, Rock n Roll oder die Mc Carthy Ära sind, alles wird in den Film gestopft. Vor allem Shia la Beouf als junger Rocker Mutt wirkt als Marlon Brando Kopie nicht wirklich glaubwürdig. Dafür ist er zu sehr der nette Junge von nebenan. Trotz aller Aufdringlichkeit nervt er aber weniger als befürchtet. Cate Blanchett als Irina Spalko hingegen ist als archetypische Sowjetamazone a la James Bond erschreckend blaß geraten und man hätte sich hier doch etwas mehr Charakter gewünscht.

Lobenswert ist, dass ein Großteil der Live-Action nach alter Methode zustande kam, und einigermaßen auf Computereffekte verzichtet wurde. Lediglich gegen Ende des Films gibt es davon mehr, und das meist noch nicht einmal besonders überzeugend. Das das Ende des Films ein wenig sehr „abgehoben“ daherkommt, mag man übrigens auch mit der 50er Jahre Begeisterung für B-Movies erklären. Aber schliesslich waren die ersten Indiana Jones Teile ja auch eine Hommage an die Abenteuerfilme der 30er Jahre. Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels ist eine zum Großteil gelungene Fortsetzung, die mehr als früher an Fans gerichtet ist und diese wohl kaum enttäuschen wird. Aber auch für alle anderen ist tolles Popcornkino garantiert.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Rezension "Speed Racer"

Hier meine Rezension (wie auch schon bei "CT - Das Radio" gesendet):


„Speed Racer“ ist der Name einer Zeichentrickserie, die zunächst Ende der 60er in Japan entstand, und später ein Riesenerfolg in den USA wurde, und besonders zur Beliebtheit japanischer Animes im Westen beitrug. Es geht in Speed Racer um den Rennfahrer mit eben diesem Namen. Er ist der mittlere Sohn der Racer Familie, die Rennwagen herstellt und dabei eines der letzten unabhängigen Unternehmen ist. Schon als Kind hatte Speed Racer nichts als Autos und die Geschwindigkeit im Kopf, und immer schon hat er seinem großen Bruder Rex nachgeeifert. Dieser verunglückt eines Tages jedoch unter mysteriösen Umständen. Jahre später ist Speed Racer seinem legendären Bruder nahezu ebenbürtig - todesmutig düst und schleudert er mit seinem Wagen, dem sogenannten Mach 5 durch jede noch so gewagte Kurve in dem achterbahnähnlichen Rennstadion seiner Heimatstadt. Doch das große Geschäft bietet ihm der Megakonzern Royalton Industries an, dessen Firmenchef Speed für sich fahren lassen will. Als er das Angebot zugunsten der Familientradition ausschlägt, erfährt er jedoch von Royalton die Wahrheit über die Geschäfte und die Korruption im Rennsport. Doch anstatt aufzugeben, tut sich Speed Racer mit dem mysteriösen, maskierten Racer X zusammen, um die Verbrecher zu enttarnen. Hierfür nimmt er auch an der gewaltigen, sich über mehrere Klimazonen erstreckenden Rallye „Casa Cristo 5000“ teil, bei der sein Bruder damals ums Leben kam. Doch auch nach dieser bombastischen Automaterialschlacht, die alles andere als fair ausgetragen wird, ist das höchste Ziel für Speed Racer der Weltmeistertitel im Grand Prix, bei dem er Royalton und seinesgleichen beweisen kann, dass es vor allem auf die Leidenschaft beim Rennfahren ankommt.

„Speed Racer“ ist der neueste Streich der Wachowski-Brüder, die mit dem ersten Matrixfilm praktisch zu Kultregisseuren wurden, dann aber durch die beiden Fortsetzungen wieder auf den Boden der Tatsachen herabgeholt wurden. Was den Familienactionblockbuster Speed Racer dennoch mit der Science Fiction Trilogie verbindet, ist die Liebe zur fernöstlichen Ästhetik und ein ganz besonderer visueller Look. Doch ganz im Gegensatz dazu ist „Speed Racer“ so bonbon bunt, dass selbst „Charlie und die Schokoladenfabrik“ dagegen trist aussieht. Die Welt hat ihre futuristischen Metropolen wie auch ihre Vorstadtidylle im 60er Jahre Retro Look. Im Grunde ist ein Großteil der Hintergründe bei Speed Racer computergeneriert, und auch die Schauspieler sind zwar real, aber wirken, nicht zuletzt durch die cartoonhafte Kleidung sehr überzogen. Sie spielen von gewohnt solide, z.B. John Goodman als Pops, bis nah an der totalen Lächerlichlichkeit wie z.B. Benno Fürmann als Inspector Detector. Die Hauptrolle des Speed Racers übernimmt Emile Hirsch, der zuletzt in Sean Penns Aussteiger Drama „Into the Wild“ von sich Reden gemacht hat. Und neben Oscarpreisträgerin Susan Sarandon als Mom Racer tritt endlich auch mal wieder Christina Ricci als Speeds Freundin Trixie in Erscheinung. Da Speed Racer in den deutschen Babelsberg Studios gedreht wurde, durften neben Fürmann auch Cosma Shiva Hagen und Moritz Bleibtreu Nebenrollen übernehmen.

Auf den überstilisierten Look muss man sich unbedingt einlassen können, wenn man an Speed Racer seine Freude haben will. Fast alle Charaktere in Speed Racer sind nämlich in erster Linie eine Hommage an das Anime-Vorbild. Trotzdem läuft der Film in seinen komischen Augenblicken oft in Gefahr, schlichtweg albern zu sein. Besonders der jüngste Sohn der Racers, der etwas überdrehte und vorlaute kleine Spritle und sein bester Freund der Schimpanse Chim Chim versuchen sich so hartnäckig ihre Leinwandpräsenz zu erkaufen, dass es manchmal schon fast weh tut. Trotz alledem wird „Speed Racer“ seinem Namen gerecht und verbreitet einen guten Eindruck von Geschwindigkeit und der Faszination Rennfahren durch einen kindlich-naiven Blick. Letztendlich gelingt es den Wachowskis aber, die Welt der alten Zeichentrickserie mit einem gewissen Augenzwinkern doch noch glaubwürdig werden zu lassen.

Sonntag, 4. Mai 2008

4 Billion % of Awesomeness

Ich möchte an dieser Stelle mal auf ein kreatives Hirn hinweisen, dass über seinen Blog

Paul Robertson

absolut hypertolle Animationen und Videos im Anime-Videogamelook der 90er Jahre vorstellt. Man blickt da nicht direkt durch, aber ich rate jedem, sich die beiden Hauptwerke "Kings of Power 4 Billion %" und "Pirate Baby's Cabana Battle Street Fight 2006" von einer der Downloadlinks auf der HP zu besorgen!

Getzt!