Samstag, 8. Mai 2010

London... rang.

Huiiii. Das hat gedauert. Mut zur Lücke! Mein Resümee zu London wird oft eingefordert und kann immer nur folgendermaßen zusammengefasst werden: War sehr interessant/Hab’s überlebt!

Aber als meine neue Wahlheimat habe ich die 7-Millionen Metropole jetzt vielleicht nicht unbedingt erlebt. Ich denke aber das lag zum Großteil an meinem über die 3 Monate recht beschränktem Budget. London ist eine hippe, lebendige, konsumfreudige Stadt und so wird ein Großteil des Spaßes, den man dort haben kann in britischen Pfund bemessen. Der kulturell interessierte Mensch wird sich allerdings über einige der imposantesten Museen freuen, die noch dazu gratis (naja, mit „freiwilliger“ Spende) sind. Die Mietpreise sind es vor allem, die London so teuer machen, was man an reihenweise Häuserblocks mit leeren Fenstern und „to let“ (zu vermieten) Schildern davor erkennt. Wer nicht im letzten Loch hausen mag, sollte monatlich über 500 Euro (für ne WG) einplanen.
Ich habe übrigens nicht im letzten Loch gehaust, habe dieses allerdings gewiss schon mal bei Wohnungsbesichtigungen im East End angetroffen. Im Nachhinein flog die Zeit schon sehr dahin, und da ich tagsüber gearbeitet habe, blieb mir für Unternehmungen hauptsächlich das Wochenende über, das dann allerdings immer gut ausgefüllt war. Insgesamt glaube ich jedenfalls, in den 3 Monaten einen guten Überblick über London bekommen zu haben, obwohl das natürlich noch viel zu wenig ist. Und natürlich mag ich die Erfahrung letztendlich nicht missen, auch wenn mein Konto jetzt noch blutet...
Ach ja, folgende kulturelle Beobachtungen sind noch erwähnenswert:

1.) Das legendäre Untergrundnetz Londons ist nach reichlicher Betracht- und Nutzung dann doch nicht so zuverlässig wie zuerst gedacht. Es kommen recht häufig Bahnen, aber dann ziemlich berechenbar, und sie können auch schon mal während der Fahrt auf einen anderen Linienzweig abweichen, was bei verschlossenen Ohren zu bösen Überraschungen führt. Außerdem wurde fast überall am Netz gebauwerkelt, und so haben die „Londoner Stadtwerke“ auch mal ganze Linien an einem Wochenende sperren lassen (Hauptsache, in der Rush Hour fließt alles „smoothly“). Außerdem haben die 2005er Terroranschläge dazu geführt, dass sämtliche Mülleimer aus dem Untergrund verbannt wurden - pfui.

2.) Das englische Essen ist besser als sein Ruf

3.) Man muss es erst einmal finden.

4.) London=!= England (Kosmopolitisch, Multikulturell, besonders im Stadtkern)

5.) Jeder zweite Londoner besitzt ein Iphone, dieses Bonzenpack...

6.) In Islington laufen Füchse frei durch Wohnsiedlungen – Faszinierend!

7.) Marmite ist ein Teufelswerk!

Ansonsten habe ich die Beobachtung gemacht, dass die Londoner zum einen sehr freundlich sind, solange es keine Security Kräfte (besonders in Nachtclubs!) sind, zum anderen bleibt man schon unter sich. Ich habe eigentlich kaum Kontakte unter ortsansässigen knüpfen können – schade!
Jedenfalls sind die Menschen trotz aller Hektik entspannter als hierzulande. Man könnte sich also daran gewöhnen.
Aber: Ich habe erst einmal hier noch etwas zu erledigen – Tüss England, Hallo Dreckspott!

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